Feuilleton - Kultur ist Chefsache
Kultur steht im Zentrum des Menschseins. Alles was der menschliche Geist an Ideen und Werken geschaffen hat, hat erst den intendierten Menschen aus ihm gemacht und ihm jene Sonderstellung als Mitgestalter der Schöpfung gegeben. In all ihren Facetten ist Kultur ein Schicksalsgeschenk und in ihrer Kulmination, in den unbegreiflichen Meisterwerken der Künste, eine Auszeichnung des Menschen.
In der alltäglichen Realität herrschen jedoch andere Prämissen und Prioritäten, die nicht einzeln genannt werden müssen. Berichte davon gibt es tagtäglich auf den Titelseiten der diversen Medien, wo uns in konsequenter Zielstrebigkeit die allgegenwärtige Unzulänglichkeit und Grausamkeit der menschlichen Rasse wie ein Spiegel vorgehalten wird. Und es ist kein Geheimnis der Schöpfung, dass es ja auch ihre dunkle Seite gibt. Umsomehr sind die Menschen wachgerufen, ihre gute Seite zu stärken. Kultur muss den Mittelpunkt des Lebens bilden. Dies kann aber nur geschehen, wenn die so genannten Meinungsbildner ihre Meinung dahingehend ändern. Kultur muss in Politik und Berichterstattung den ersten Rang einnehmen. Dann kann sie jene allgemeine Wertschätzung erlangen, die ihr konstitutiv zukommt. Kultur darf nicht ein mehr oder weniger belangloses Angebinde in der politischen Realität und in medialer Präsenz sein, sondern muss ein zentrales Anliegen darstellen. Die führenden Politiker auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene sollten sich ihrer beherzt und engagiert annehmen und dieses wichtige Metier nicht ihren Suffraganen überlassen. Dann würden vermutlich auch die Medien entsprechend reagieren und Kulturberichten jenen Raum und jene Disposition einräumen, die ihnen eigentlich zukommen müssten. Und schließlich würden wir dann alle tagtäglich unseren Tag nicht mit einer Mehrheit von üblen Nachrichten in Angriff nehmen müssen.
Vielleicht könnten wir es in Tirol einmal versuchen. Kulturagenden sollte sich der Landeshauptmann selbst vorbehalten. Da in unserem Land zudem der Tourismus eine fundamentale Bedeutung für die Menschen hat, müsste man diese Materie eigentlich mit einem eigenen Referat aufwerten, das sich seinerseits schlüssig mit den Agenden des Sports verbinden ließe. Jedenfalls wäre es für alle Kulturschaffenden und das sind ja genau genommen alle tätigen Menschen dieses Landes ein hoffnungsvolles Zeichen, wenn sich der Landesvater selbst dieser zentralen Anliegen annähme.
Triole
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