Vom "Tiroler Musikkataster" zu "RISM" (Répertoire International
des Sources Musicales) - Landesleitung Westösterreich und Referat Südtirol
Von Hildegard Herrmann-Schneider
Die Grundlage musikalischer Denkmalpflege in Tirol: Der "Tiroler Musikkataster"
In Ergänzung und Erweiterung der Kunsttopographie des Bundesdenkmalamtes werden seit 1968 im "Tiroler Kunstkataster" unterschiedlichste, kulturhistorisch bedeutsame Denkmäler der Kulturgeschichte Tirols wie Gebäude, Kunst-, aber ebenso Alltagsgegenstände oder Landschaftsteile systematisch wissenschaftlich inventarisiert. Der damit gewonnene repräsentative Überblick über kulturgeschichtliche Gegebenheiten in Vergangenheit und Gegenwart des Landes soll darüber hinaus weiteren, wie auch immer gearteten schmerzlichen Verlusten von Zeugnissen tirolischer Wesensart vorbeugen. Vor gut einem Jahrzehnt begann sich durch mehrere musikhistorische Forschungen der Verfasserin in Tirol abzuzeichnen, dass gerade die bislang überwiegend unbeachteten musikalischen Kunstschätze Tirols wie Musikhandschriften und Musikdrucke, Musikinstrumente, musikikonographische Zeugnisse usw. einer systematischen Erschließung, Dokumentation und Konservierung bedurften, um insbesondere in einer Zeit umfassender Globalisierung dem unbemerkten Entschwinden der musikalischen Identität des Landes nachhaltig entgegenzuwirken. So wurde auf Initiative der Verfasserin mit Unterstützung der Kulturabteilung der Tiroler Landesregierung, analog zum "Tiroler Kunstkataster", der "Tiroler Musikkataster" institutionalisiert mit dem Auftrag, unwiederbringliches musikalisches Kulturgut des Landes Tirol systematisch zu eruieren, fachgerecht zu inventarisieren und einer sorgsamen Verwahrung zuzuführen.
Von Anfang an lag der Arbeitsschwerpunkt auf der wissenschaftlichen Erschließung und Dokumentation von Musikhandschriften, denn diese bilden die wesentliche Grundlage für eine objektive Darstellung musikgeschichtlicher Zusammenhänge. Die Nutzung eines Notenbestandes für Forschung und praktische Musikausübung, aber ebenso die Konservierung wird durch seine wissenschaftliche Katalogisierung möglich, daher muss diese Tätigkeit das Zentrum musikalischer Denkmalpflege in Tirol darstellen.
Musikhandschriften bringen authentische Informationen zu Leben und Werk von Komponisten, zur Aufführungspraxis oder zur Rezeptionsgeschichte von Musik. Aus jedem Notenbestand, der von einer kirchlichen oder profanen Musikinstitution, aus dem Besitz von Einzelpersonen oder Familien überliefert ist, sind Hinweise auf die individuelle musikhistorische Vergangenheit des Ortes und seiner Umgebung, aber auch oft musikalische Beziehungen zu entfernten Institutionen oder Musikerpersönlichkeiten abzulesen. Aus anfänglich möglicherweise unscheinbaren Detailinformationen lässt sich sukzessive ein vollendetes Bild zusammenfügen.
Choralbuch aus dem Kloster der Servitinnen zu Innsbruck, um 1770, Seite 39: Choralgesang mit Orgelbegleitung zum Jahresrequiem der Klostergründerin Erzherzogin Anna Katharina Gonzaga von Mantua (1566-1621), mit Klosternamen "Anna Juliana" (Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Musiksammlung, Signatur M 8200)
Die Katalogisierung der fast 1000 Musikhandschriften der Pfarrkirche und der Musikkapelle Vils nach internationalem Fachstandard bildete das erste Arbeitsprojekt des "Tiroler Musikkatasters". 1993 wurde als Ergebnis der erste gedruckte Katalog von Musikalien einer Tiroler Stadtpfarrkirche und einer Tiroler Blasmusikkapelle publiziert (Umfang 550 Seiten). Es erschien besonders interessant zu erkunden, wie es in der einstigen Stadt der Geigenbauer um die praktische Ausübung von Musik bestellt war. Exemplarisch zeigt sich in Vils die frühe Verflechtung von Kirchenmusik und Blasmusik. Erstmals wird ein Einblick in das Repertoire einer Tiroler Blaskapelle im 19. Jahrhundert geboten, das sich vom heutigen wesentlich unterscheidet.
Vom Regionalprojekt "Tiroler Musikkataster" zum Globalunternehmen "RISM"
Die Vilser Musikhandschriften, begleitend auch die dort überlieferten Musikdrucke, wurden in Kooperation mit RISM nach dessen internationalen Richtlinien sowie jenen der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die die Katalogisierung von Musikhandschriften in Deutschland seit Jahrzehnten mit beträchtlichem Aufwand fördert, beschrieben. Bei diesem Verfahren wird nicht nur den Interessenten, z.B. Musikhistorikern, Musikern oder Heimatforschern, in den meisten Fällen die Einsichtnahme des Originals erspart, sondern auch zugleich eine effiziente Bestandsschonung gewährleistet.
Das Répertoire International des Sources Musicales (Internationales Quellenlexikon der Musik) wurde 1952 in Paris als weltweit organisiertes Unternehmen von Musikwissenschaftlern zur Dokumentation von Musikhandschriften und Musikdrucken gegründet mit dem Ziel, diese essenziellen Quellen musikhistorischer Forschung und musikalischer Praxis durch systematische wissenschaftliche Katalogisierung sicherzustellen und zugänglich zu machen. Die Weltzentrale des RISM hat ihren Sitz an der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main.
Aufgrund des in Fachkreisen schnell international bekannten, fachlich höchstmöglichen Standards der Katalogisierungsarbeiten des Tiroler Musikkatasters wurde diesem von der RISM-Zentrale in Frankfurt am Main, der ein Gremium aus fünfzehn europäischen und amerikanischen Musikwissenschaftlern in jeweils leitender Position vorsteht, offiziell der Status der RISM-Arbeitsstelle "Landesleitung Westösterreich" zugesprochen. Damit entstand in Tirol ein musikwissenschaftliches Forschungs- und Dokumentationszentrum von internationalem Rang.
Die Katalogisierung des Musikarchivs von Stift Stams:
ein Unternehmen von internationaler Dimension
Im Dezember 1993 wurde mit der Katalogisierung des Musikarchivs von Stift Stams begonnen. Die Zisterzienserabtei im Oberinntal verfügt mit einem Bestand von heute etwa 3000 Musikhandschriften und Musikdrucken, davon zahlreichen Sammelbänden, vor allem aus dem 18. und 19. Jahrhundert, über einzigartige Quellen zur Musikgeschichte Tirols und darüber hinaus. Sie bezeugen unbestreitbar die überragende Stellung des Stiftes in der Geschichte des "Musiklandes Tirol". Fast singulär ist die Geschlossenheit der Überlieferung aus dem 18. Jahrhundert sowie die Vielfalt der Unikate. Die vielschichtige Konsistenz des Bestandes ermöglicht es, ein wirklichkeitsnahes Bild einstiger klösterlicher sakraler Musizierpraxis zu bekommen. Neben Musik zum Gottesdienst stehen kammermusikalische, sinfonische und theatralische Werke. Besonders kennzeichnend für die Sammlung sind die Kompositionen, die renommierte Musiker als Gäste oder Bedienstete des Hauses zurückließen. Der Kreis der vielfach überregional bedeutenden Komponisten reicht vom österreichisch-deutschen und böhmischen Raum über Italien bis in die Niederlande. Einen weltweit relevanten Sensationsfund stellt die Stamser Handschrift dar, die die ausschlaggebenden Indizien zur stichhaltigen Identifizierung des tatsächlichen Komponisten der sog. "Kindersinfonie" lieferte. Die Kenntnis des Gesamtbestandes von Stift Stams samt Kontext durch seine systematische Erschließung ermöglichte es, den Tiroler Komponisten Edmund Angerer OSB (1740-1794) als Autor des weltbekannten Schlagerstücks, das früher Josef oder Michael Haydn bzw. Leopold Mozart zugeschrieben war, zu verifizieren. Für weiterführende musikhistorische Forschungen im In- und Ausland werden die vorläufigen Arbeitsergebnisse in Stams bereits genützt. Detailinformationen hierzu finden sich in den unten angeführten Publikationen.
Eine besondere Initiative hat der Leiter der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum, Dr. Manfred Schneider, ergriffen. Er hat in zahlreichen von ihm konzipierten Konzerten des Ferdinandeums die durch die Katalogisierung fassbaren Werke aus dem Musikarchiv von Stift Stams in Konzerten der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Livemitschnitte dieser Konzerte sind auf CD in der CD-Reihe "Musik aus Stift Stams" erschienen. Stift Stams ist weltweit das einzige Kloster, dessen regional wie überregional bedeutende, geistliche wie profane Musiktradition auf bisher 21 CD-Editionen, davon mehrere Doppel-CDs, für Fachleute und Musikliebhaber gleichermaßen ortsungebunden erfahrbar ist.
Mit dieser Verflechtung von musikhistorischer Forschung und musikalischer Praxis ist eine bislang in ihrer Systematik und Konsequenz weltweit einmalige musikalische Denkmalpflege entstanden: Musik, die im Gegensatz etwa zur bildenden Kunst zu ihrer Rezeption immer einer augenblicklich aktiven Vermittlung bedarf, wird in ihren schriftlichen Zeugnissen eruiert, in deren Beschreibung bereits zu einem Großteil bewahrt und mit ihrer Aufführung nach Intentionen des Komponisten und ihrer Klangdokumentation auf einem modernen Tonträger für jedermann dauerhaft verfügbar konserviert. Von einem oft verkommenen Papierstapel nimmt die Restaurierung ihren Weg zum sinnlich erfahrbaren, viel bestaunten Glanzstück.
Informationen rasch und umfassend: EDV bei RISM
Etwa 4000 Titel von Musikhandschriften und 500 Titel von Musikdrucken wurden bis November 2001 in Stams erfasst. Seit Sommer 1994 findet ein spezielles, von RISM entwickeltes Programm zur Katalogisierung der Musikhandschriften Verwendung, das auch Kollegen in anderen Ländern benützen. In die Datenbank eingegebene Titel können schnell nach Komponist, Bearbeiter, Werktitel, Besetzung, Notenmaterial, Notenprovenienz, Notenincipit usw. abgefragt werden. In bestimmten Zeitabständen werden die Titelaufnahmen aus Innsbruck der RISM-Zentrale in Frankfurt am Main übermittelt und dort in die internationale Datenbank integriert. Damit sind Daten aus Tirol für Anfragen weltweit verfügbar. Andererseits werden für Tirol relevante Daten, die möglicherweise aus einer anderen RISM-Arbeitsstelle in Frankfurt eintreffen, von dort nach Innsbruck weitergegeben.
Bis vor kurzem wurden Kataloge von Musikalienbeständen in gedruckten Bandkatalogen veröffentlicht, teilweise hält man auch noch derzeit an diesem Verfahren fest. Doch zeigt sich gerade bei umfangreichen Beständen die Katalogpublikation auf elektronischem Weg hinsichtlich der Benützung, insbesondere des schnellen Zugriffs auf die gewünschte Information, unserer Erfahrung nach als dem Buch überlegen. Die RISM-Zentrale edierte im Dezember 2001 die 9. Ausgabe ihrer CD-ROM "RISM Serie A/II. Musikhandschriften nach 1600. Thematischer Katalog" (München [u.a.]: Saur) mit 380.000 weltweit in 6.000 Bibliotheken verstreuten Werktiteln von 20.000 Komponisten. Sie verzeichnet aus Tirol u.a. wieder den Notenbestand des Dominikanerinnenklosters Lienz im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, dessen Katalog 1984 in Buchform erschienen ist. Eine jeweils ältere Version der RISM-CD-ROM steht im Internet, so dass ein - freilich noch geringer - Teilbestand der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums über das Internet konsultiert werden kann.
Zum Gesamtbestand an Musikalien in Nord- und Osttirol
Nach der Auflösung der Innsbrucker Hofmusikkapelle im Jahre 1724 - bzw. definitiv 1748 - waren Pfarrkirchen in Stadt und Land, Klöster, Musikvereine oder Adelsansitze in Tirol die bedeutendsten Stätten der Musikpflege im Land. Der originäre Musikalienbestand der Innsbrucker Hofkapelle ist verschollen, doch kann z.B. das gedruckt erschienene Repertoire der Innsbrucker Hofmusik des 16. und 17. Jahrhunderts zu einem beachtlichen Teil durch die RISM-Dokumentation aus der Überlieferung in europäischen Bibliotheken und Archiven rekonstruiert werden. Die Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums kooperiert erfolgreich mit RISM und hat dadurch bereits einen Großteil "Innsbrucker Musikalien" in Kopien zurück gewinnen können.
In Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat für Tirol, werden sukzessive weitere Musikalienbestände im Land eruiert und gesichtet. Bislang wurden folgende Bestände erhoben:
Absam, Pfarrkirche St. Michael
Absam, Privat
Achenkirch, Pfarrkirche
Arzl im Pitztal, Pfarrkirche
Breitenwang, Pfarrkirche
Elbigenalp, Pfarrkirche
Fulpmes, Privat
Fulpmes, Musikkapelle
Grän, Pfarrkirche
Häselgehr, Pfarrkirche
Hall i. T., Pfarrkirche St. Nikolaus
Holzgau, Pfarrkirche
Innsbruck, Musikverein (Tiroler Landeskonservatorium)
Innsbruck, Pfarrkirche Arzl (zum Hl. Johannes dem Täufer)
Innsbruck, Pfarrkirche St. Jakob (Dom)
Innsbruck, Privat (mehrfach)
Innsbruck, Servitenkloster
Innsbruck, Stift Wilten
Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Musiksammlung(Teilbestand Nachlass Nikolaus Knoll/Achenkirch und Pfarrkirche Virgen)
Jochberg, Pfarrkirche
Kitzbühel, Pfarrkirche
Kitzbühel, Stadtarchiv
Kufstein, Pfarrkirche (ausgelagert im E. B. Konsistorialarchiv Salzburg)
Ladis, Pfarrkirche
Pinswang, Pfarrkirche
Reutte, "Grünes Haus"
Sillian, Pfarrkirche
Schwaz, Pfarrkirche
Stockach, Expositurkirche Oberstockach
Tannheim, Heimatmuseum
Tannheim, Privat
Uderns, Privat
Wängle, Pfarrkirche
Detailinformationen zu Umfang und Konsistenz dieser Archivalien liegen im Institut für Tiroler Musikforschung, im Bundesdenkmalamt/Landeskonservatorat für Tirol und in der Kulturabteilung der Tiroler Landesregierung auf. Für die genannten Bestände macht die Summe an Musikhandschriften des 18. und 19. Jahrhunderts etwa zehntausend aus, ebenso für die Musikdrucke. Zwar ergibt sich hiermit bereits ein stattlicher Einblick in die Tiroler Quellenlage und das einstige Musikrepertoire, doch sind die Erhebungen für eine Gesamtschau fortzuführen und zu intensivieren. Trotz der Auswirkungen der Säkularisation, des Cäcilianismus im 19. Jahrhundert und anderer Ereignisse, die Schuld an der Dezimierung der Musikalien vor allem des 18. Jahrhunderts tragen, können aus den Relikten viele Fragen erhellt werden.
Von den Beständen der Pfarrkirchen Schwaz und Jochberg, des "Grünen Hauses", des Stiftes Wilten und von Privat in Uderns wurden einzelne besonders bemerkenswerte, singuläre Titel in die RISM-Datenbank integriert, ebenso der Gesamtbestand des Stadtarchivs Kitzbühel. Ihre bereits erfolgte Publikation auf der RISM-CD-ROM (s.o.) bringt wertvolle Auskünfte an die Öffentlichkeit, noch bevor die jeweiligen Gesamtbestände im Detail aufgearbeitet werden können. Im Rahmen der Lehrtätigkeit der Verfasserin am Institut für Musikwissenschaft der Universität Innsbruck wurden mit einer Studentengruppe einige ausgewählte Musikhandschriften aus der Pfarrkirche Virgen erfasst, so dass auf der RISM-CD-ROM über Lienz hinaus weitere spezifische Tirolensien aus Osttirol schon allgemein präsent sind.
Ein zu Stams parallel laufendes Arbeitsvorhaben bildet die Katalogisierung des repräsentativen Musikalienbestandes der Pfarrkirche Hall i.T. mit ca. 350 Handschriften aus dem 18./19. Jahrhundert und ca. 400 Drucken aus dem 19. Jahrhundert. Unser neuer Mitarbeiter Mag. Dr. Franz Gratl hat damit in der ersten Jahreshälfte 2002 begonnen.
In effektvoller Koordination: das "RISM Referat Südtirol"
Die "Brixner Initiative Musik und Kirche" widmet sich der Förderung alter und neuer Kirchenmusik auf breiter Ebene. Zu ihren besonderen Verdiensten zählt, dass sie in ihr Programm auch die Pflege von Werken Tiroler Komponisten aufgenommen hat. In Kenntnis und Würdigung der bisher global einmalig konsequenten und erfolgreichen Konnexion musikhistorischer Grundlagenforschung und musikalischer Praxis in Innsbruck hat das Präsidium der "Brixner Initiative Musik und Kirche" Hildegard Herrmann-Schneider 1998 beauftragt, einen wissenschaftlichen Katalog der Musikalien des Brixner Domkapitelarchivs zu erstellen. Seither wurden, zusammen mit Manuela Cristofoletti als Assistentin, etwa je 1000 Titel von Musikhandschriften und Musikdrucken aus dem 18. und 19. Jahrhundert erstellt. Vom Gesamtbestand der Musikalien des Brixner Doms ist dies jedoch erst ein kleiner Teil.
Schon jetzt hat es sich als glückliche Fügung erwiesen, dass das 1998 institutionalisierte RISM Referat Südtirol mit dem RISM Landesleitung Westösterreich über die heutigen Landesgrenzen hinweg eine Einheit bildet. Die ehemals kulturelle Geschlossenheit Tirols in den Regionen nördlich und südlich des Brenners erfährt so im Zeitalter der Euregio Tirol de facto in einem Sektor eine aktuelle Neuwerdung. Gerade im Vergleich der Arbeitsergebnisse der zur Zeit laufenden Hauptprojekte in Stams und Brixen dokumentieren sich evident Gemeinsamkeiten der musikhistorischen Vergangenheit an beiden Stätten. Die Kenntnis des Kontextes sowohl im Norden als auch im Süden kommt beiden Projekten wechselseitig zugute. Ebenso zeigen sich z.B. enge Beziehungen zwischen der fürstbischöflichen Hofmusik in Brixen und der erzherzoglichen Hofmusik in Innsbruck: Im Diözesanarchiv Brixen haben sich, aus dem Notenfundus des Brixner Doms, handschriftliche Chorbücher vom Anfang des 17. Jahrhunderts mit Werken des Innsbrucker Hofkapellmeisters Johann Stadlmayr (ca. 1575-1648) erhalten, die im Einflussbereich des Komponisten angefertigt wurden und damit einen sehr hohen Quellenwert besitzen. Eines dieser inhaltlich singulären Chorbücher schrieb Georg Burkhart, ein Bassist der Innsbrucker Hofkapelle, vermutlich im Jahr 1614. Der einstigen Verflechtung der Musikinstitutionen folgt nun der Verband ihrer Erforschung.
Noch fehlt die Erkundung des Gesamtbestandes an Musikalien in Südtirol. Bisher wurde lediglich das Archiv des Kollegiatstiftes Innichen mit über 800 Musikhandschriften aus der Zeit um 1800 und dem 19. Jahrhundert sowie etwa 300 Musikdrucken aus dem 18. und 19. Jahrhundert gesichtet. Hier zeichnen sich markante Konnexionen zur Pfarrmusik von Hall i. T. ab. Die Bearbeitung des überaus instruktiven Bestandes von Innichen steht dringend an und würde von der Archivleitung sehr begrüßt. Die Kooperation mit dem in Südtirol laufenden Projekt "Erschließung historischer Bestände" (EHB, unter der Leitung von H.H. P. Dr. Bruno Klammer OFM) ist hinsichtlich der Musikdrucke anzustreben. Das Resultat von Stichproben im in das EHB-Projekt eingeschlossenen Altbestand der Bibliothek des Priesterseminars in Brixen brachte Musikdrucke ab der Mitte des 16. Jahrhunderts zu Tage.
Aus den Archiven des Augustinerchorherrenstifts Neustift/Vahrn und des Zisterzienserinnenklosters Mariengarten in St. Pauls/Eppan fanden einzelne Titel, die für aktuelle Fragestellungen konsultiert wurden, Aufnahme in die RISM-Datenbank. Sie sind auf der RISM-CD-ROM zugänglich.
Auch in Südtirol verschmelzen Theorie und Praxis zu einer Einheit. In Konzerten der "Brixner Initiative Musik und Kirche" kamen 2001 in Brixen Werke der mit der Brixner (und Innsbrucker bzw. Haller) Musikgeschichte unmittelbar verbundenen Komponisten Christoph Sätzl (1592/93-1655), Johann Stadlmayr (ca. 1575-1648) und Johann Jakob Walther (ca. 1658-1706) zur Aufführung. Das Notenmaterial dazu haben, wieder in idealer enger Konnexion zwischen Nord und Süd, das Institut für Tiroler Musikforschung Innsbruck (Sätzl, Stadlmayr) und die Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums (Walther) verfügbar gemacht. Der Livemitschnitt dieser Brixner Konzerte ist in Kooperation mit dem ORF Wien auf CD dokumentiert.
Die Tiroler Musik ruft sich in Erinnerung
Mehrmals nahmen in letzter Zeit Musiker Stücke Tiroler Komponisten, die sie in Konzerten des Tiroler Landesmuseums erstmals aufgeführt haben, in ihr Repertoire auf. Ebenso machen sich zahlreiche Musikfreunde in Nord-, Ost und Südtirol im Ferdinandeum oder auf den CD-Editionen gehörte Werke zu Eigen, andere haben sich für bestimmte Besetzungen bzw. Anlässe Kompositionen z.B. aus Stift Stams oder der Musiksammlung des Ferdinandeums neu ausgewählt und zu Gehör gebracht.
Ein stringentes Beispiel für den Weg eines Tiroler Musikstücks vom Archiv in das aktuelle Musikrepertoire ist etwa die Pastoralmesse in G-Dur von P. Edmund Angerer aus Stift Fiecht: Sie hat sich ausschließlich in einem bayerischen Notenbestand aus dem Chiemgau, der heute in der Musiksammlung der Bayerischen Staatsbibliothek München verwahrt wird, erhalten. Hildegard Herrmann-Schneider hat sie dort 1986 entdeckt (siehe unten Literatur), Manfred Schneider hat sie im "Tiroler Weihnachtskonzert 1996" im Ferdinandeum zur Aufführung gebracht und auf CD vorgelegt ("Klingende Kostbarkeiten aus Tirol 3"). Der Kirchenchor Bruckhäusl (Wörgl) unter der Leitung von Arno Kecht hat diese nicht allzu schwer realisierbare Messe Angerers bereits im Dezember 1997 bei einem Weihnachtskonzert in der Pfarrkirche Bruckhäusl mit großem Engagement und Erfolg aufgeführt. Weitere Kirchenchöre im Land erbaten sich das durch das Institut für Tiroler Musikforschung von Josef Wetzinger erstellte neue Notenmaterial. Wegen der breiten Nachfrage nahm es der TSS-Verlag (Mieders/Stubaital) 1997 in Druck. Für Weihnachten 2001 hat es z.B. der Kirchenchor Innsbruck-Arzl neu einstudiert.
Weitere Aufgaben und Dienstangebote
Ein zentrales Desideratum der musikhistorischen Quellensicherung ist die Inventarisierung von Tiroler Musikinstrumenten in Museen und in Privatbesitz, im In- und im Ausland. Alle Objektbeschreibungen sind wieder nach international gültigen Normen vorzunehmen und in einer Datenbank allgemein nutzbar zu machen. Von der zweihundert Instrumente umfassenden Zithersammlung Walther Schwienbacher im Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde in Dietenheim, der weltweit größten Sammlung an europäischen Zithern in einem Museum, existiert als einziger Musikinstrumentensammlung in Tirol ein publizierter Katalog. Im Instrumentendepot der Musikkapelle Ladis z.B. konnten 1994 alte Blasinstrumente besehen, verzeichnet und fotografiert werden, die die Musikanten nicht mehr spielen, die aber etwa hinsichtlich ihrer Provenienz, vom Innsbrucker, Münchner oder böhmischen Blasinstrument bis zum Becken "Made in Turkei" [.../türkische Signatur], Informationen liefern zur Geschichte der Blasmusik in Tirol.
Franz Michael Hueber (vor 1700-1746), Engelskonzert, 1729, Detail, Fresko im Treppenhaus zur Prälatur im Stift Stams; Foto: Rupert Larl, 1994
Johann Anton Falger (1791-1876), Totentanz, 1. Hälfte 19. Jahrhundert, Detail "Der Reiche", Fresko an der Friedhofsmauer in Elbigenalp; Foto: Hildegard Herrmann-Schneider, 1998
Komplementär sind systematisch musikikonografische Zeugnisse zu dokumentieren. Wiederholt ist in Tirol eine Übereinstimmung von realen Instrumentenfunden mit bildlichen Darstellungen festzustellen oder ihre Annäherung aneinander. Dies mögen zwei Beispiele illustrieren.
Bei archäologischen Grabungen am Schlossberg Seefeld kamen 1974 - zum ersten Mal in Tirol - zwei Maultrommeln zum Vorschein. Sie sind gegen das Ende des 15. Jahrhunderts zu datieren und entsprechen dem damals in Europa üblichen Typus der heteroglotten Bügelmaultrommel aus Eisen. Es besticht die zeitliche und örtliche Nähe zur Abbildung eines die Maultrommel spielenden Hofnarren im "Triumphzug" Kaiser Maximilians, einer Holzschnittfolge von Hans Burgkmair um 1515.
Auf dem Pfarrchor von Achenkirch haben sich 1996 mehrere Blasinstrumente aus dem 19. Jahrhundert gefunden. Darunter waren ein Waldhorn von Andreas Barth (München um 1840) und eine Klarinette von "Brambach" (vermutlich Anton Brambach), Innsbruck (um 1840). Eines der bislang ältesten Porträts einer Tiroler Musikkapelle, ein Detail aus Josef Wegers Radierung "Feierlicher Aufzug der Tiroler Schützen", zeigt die "Türkische Musik" von Brixen in der Zeit kurz nach 1800. Unter den elf dargestellten Musikanten marschieren auch zwei Waldhornisten, dazu zwei Holzbläser, deren Instrumente man als Klarinetten erkennen könnte.
Die Inventarisierung hat kunstvoll professionell gefertigte Instrumente ebenso zu berücksichtigen wie von Musikanten für den Eigengebrauch selbst hergestellte oder zurechtgerichtete.
Gänzlich versäumt wurde in Tirol bisher auch etwa die gezielte Erfassung gedruckter und handschriftlicher Libretti. Diese vermögen oft zu Leben und Werk von Komponisten Hinweise zu geben, wenn z.B. das Notenmaterial bereits abhanden gekommen ist.
Zur langfristigen Sicherung und schonenden Nutzung von Originalquellen sind digitale Medien heranzuziehen.
Für Interessenten bieten wir nach Absprache einen Auskunftsdienst und kompetente Beratung zu Musikhandschriften, Musikdrucken, Quellenschriften zur Musik, Musikinstrumenten etc. aus tirolischer Provenienz an.
Kontaktadresse:
RISM Landesleitung Westösterreich und Referat Südtirol - Tiroler Musikkataster
Univ.-Doz. Mag. art. Dr. phil. Hildegard Herrmann-Schneider
c/o Institut für Tiroler Musikforschung
Rumer Str. 51d, A 6063 Innsbruck/Post Rum
Tel. und Fax 0043 / 512 / 263 272
RISM
RISM Westösterreich & Südtirol aktuell
http://www.musikland-tirol.at
Publikationen zum Thema Musikhandschriftenbestände in Tirol (Auswahl)
Hildegard Herrmann-Schneider:
Kataloge
- Die Musikhandschriften des Dominikanerinnenklosters Lienz im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum (Beiträge zur Musikforschung in Tirol 1), Innsbruck: Institut für Tiroler Musikforschung 1984
- Die Musikhandschriften der Pfarrkirche und der Musikkapelle Vils (Beiträge zur Musikforschung in Tirol 2), Innsbruck: Institut für Tiroler Musikforschung 1993
Kataloge in Vorbereitung
- Die Musikhandschriften des Zisterzienserstiftes Stams
- Die Musikhandschriften im Domkapitelarchiv Brixen
Notenedition
- Johann Baptist Gänsbacher, Symphonie D-Dur,
in: The Symphony 1720-1840 B V 3, hrsg. v. Barry S. Brook und Barbara B. Heyman,
New York-London: Garland 1984, S. 225-278
- Edmund Angerer, Berchtoldsgaden Musick "Kindersinfonie", Erstdruck (Beiträge zur Musikforschung in Tirol 3), Innsbruck: Institut für Tiroler Musikforschung 1997
Beiträge in Zeitschriften, Sammelbänden und Lexika (Auswahl)
- Die Tirolensien in der Sachranger Musikaliensammlung des Peter Huber (1766-1843), in: Tiroler Heimatblätter 61 (1986), S. 74-85
- Vom Musikleben im Stift Wilten, in: Kirchenmusikalisches Jahrbuch 72 (1988), S. 53-116
- Zur Werküberlieferung von Komponisten der tirolischen Franziskanerprovinz im 18. Jahrhundert, in: Der Schlern 62 (1988), S. 92-102
- Zur Auffindung von Autographen des Komponisten Stefan Stocker (L. B. Est), in: Der Schlern 64 (1990), S. 516-536
- Kirchenmusik in Elmen im 19. Jahrhundert, in: Tiroler Heimatblätter 65 (1990), S. 101-109
- Der "Tiroler Musikkataster" - Die neue Institution zur Bewahrung musikalischer Traditionen in Tirol, in: Der Schlern 68 (1994), S. 52-53
- Prägnante Zeugnisse des Cäcilianismus in Tirol - Musikalien aus der Pfarrkirche Sillian, in: Osttiroler Heimatblätter 62 (1994), Nr. 2, S. [1-2]
- Von "Vorsängerinnen" und "Herren Musikanten" auf dem Pfarrchor - zur Kirchenmusik in Vils, in: Durch Jahrhunderte getragen. 600 Jahre Pfarrgemeinde Vils, hrsg. v. Rupert Bader, Vils 1994, S. 188-196
- Bemerkungen zur Musiküberlieferung [im Stift Stams], in: Eines Fürsten Traum. Meinhard II. - Das Werden Tirols. Tiroler Landesausstellung 1995 Schloß Tirol - Stift Stams, Dorf Tirol - Innsbruck 1995, S. 491-500 (und Katalogtexte S. 564, 566, 568-570)
- Die Arbeit des Tiroler Musikkatasters, in: Tiroler Heimatblätter 70 (1995), S. 38-44
- Musik in Absam - Fragmente ihrer Geschichte aus 500 Jahren, in: Absam. Amtliche Mitteilungen der Gemeinde, Ausgabe Nr. 10, Oktober 1995, S. I-II
- Der Tiroler Musikkataster - eine Dokumentation der Musikgeschichte Tirols, in: Kulturgüter in Tirol - In der Landschaft, im Ortsbild, im Museum, hrsg. v. der Kulturabteilung der Tiroler Landesregierung, Innsbruck [1996], S. 10
- Der Tiroler Musikkataster - aktuell, in: Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Musikwissenschaft Nr. 30 (1996), S. 83-87
- Edmund Angerer OSB (1740-1794) aus Stift Fiecht/Tirol - Der Komponist der "Kindersinfonie"?, in: Mozart-Jahrbuch 1996, S. 23-38
- Tiroler Spuren zum göttlichen Sachsen [Johann Adolf Hasse], in: Tiroler Tageszeitung vom 16./17. 8. 1997, S. 6
- Zur Dokumentation von Musikhandschriften im Tiroler Musikkataster / RISM Westösterreich, in: INFO RISM Nr. 8 (1997), S. 20-23 (englisch S. 23-26: Concerning the Documentation of Music Manuscripts in the Tiroler Musikkataster/RISM West Austria)
- Einst musikalische Belustigung - heute musikhistorischer Sensationsfund: die "Kindersinfonie" im Stift Stams, in: Spektrum. Zeitschrift des Meinhardinums Stams, Ausgabe 97/98, Stams 1998, S. 11-13
- Klassisch, subtil, alpenländisch. Stefan Paluselli aus Kurtatsch zum 250. Gaburtstag, in: Dolomiten vom 8. 1. 1998, S. 19
- Libretti in Tirol - Zu einem vernachlässigten Quellenbestand, in: INFO RISM Nr. 9 (1998), S. 45-51 (englisch S. 51-53: Libretti in the Tyrol - Discussion of a neglected Source Collection/Summary)
- Stams, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite, neubearbeitete Auflage, Sachteil, Bd. 8, Kassel [u. a.] 1998, Sp. 1732-1735
- Tiroler Quellen - unverzichtbare Dokumente zur Musik in bayerischen Klöstern, in: Musik in Bayern, Heft 57 (1999), S. 71-81
- Angerer, Edmund, in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians. Second Edition, vol. 1, London-New York 2001, p. 651
- "Ein Andenken für den Chor der Domkirche in Brixen". Johann Baptist Gänsbachers Beziehung zu Brixen, in: 1100 Jahre Brixen - 600 Jahre Cusanus [Programm zum Kongress] Brixen 11.-14.Oktober 2001, hrsg. v. der Brixner Initiative Musik und Kirche und der Cusanus Akademie, Brixen 2001, o. p.
- Musik der Brixner Komponisten Christoph Sätzl (1592/93-1655) und Johann Jakob Walther (ca. 1658-1706), in: [Konzertprogramm der] Brixner Initiative Musik und Kirche, Brixen, 3. August 2001, o. p.
- Musik, wie sie im 17. Jahrhundert in Brixen erklang: Werke von Christoph Sätzl (1592/93-1655) und Johann Stadlmayr (ca. 1575-1648), in: 1100 Jahre Brixen - 600 Jahre Cusanus [Programm zum Kongress] Brixen 11.-14.Oktober 2001, hrsg. v. der Brixner Initiative Musik und Kirche und der Cusanus Akademie, Brixen 2001, o. p.
- Paluselli, Stefan, in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians. Second Edition, vol. 19, London-New York 2001, p. 19
- Zur Überlieferung der Kompositionen von Johann Georg Tschortsch, in: Schwazer Heimatblätter, Sondernummer, Nr. 45 (2001), S. 13-15
- Zur Musikaliensammlung im Domkapitelarchiv Brixen, in: Der Schlern 75 (2001), S. 941-956
- Zur Musikaliensammlung im Domkapitelarchiv Brixen [Aktualisierte Fassung vom November 2002, mit Abb.], in: 1100 Jahre Brixen - 600 Jahre Cusanus, Symposion Brixen 2001 (Cusanus Akademie - Brixner Initiative Musik und Kirche), Brixen 2002, S. 49-101
- Klingende Musikgeschichte Tirols - CD-Editionen des Instituts für Tiroler Musikforschung und der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum, in: Musikwissenschaft im Phonomarkt - Alte Musik und CD-Produktion. Bericht zum 1. Lüneburger Musiksymposium im Februar 1999, hrsg. von Evelyn Marien und Andreas Heinen, Wilhelmshaven 2002, S. 97-106
- Sinfonien im Stift Stams in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts - Bemerkungen zum Repertoire, in: Im Dienst der Quellen zur Musik. Festschrift Gertraud Haberkamp zum 65. Geburtstag, hrsg. v. Paul Mai/Bischöfliche Zentralbibliothek Regensburg, Tutzing 2002, S. 75-87
- "Die letzten Zeugnisse kulturellen Lebens" - Das Musikarchiv des Kollegiatstifts Innichen (Südtirol), in: Gedenkschrift für Walter Pass, hrsg. v. Martin Czernin, Tutzing 2002, S. 757-769
- Aus dem Alltag der Arzler Musikkapelle im 19. Jahrhundert, in: 200 Jahre Stadtmusikkapelle Innsbruck-Arzl <1803-2003>, hrsg. v. Manfred Putz, Innsbruck 2003, S. 75-86
CD-Edition
- Musik aus Stift Stams, vol.1-21, Innsbruck: Institut für Tiroler Musikforschung 1994ff. (mit Manfred Schneider)
Rundfunksendung
- "Fromme Fürsten - fröhliche Fratres". Musik aus Stift Stams und Live-Interviews mit Hildegard Herrmann-Schneider von Klaus Konjetzky am 25. Dezember 1999 in "Bayern 4 Klassik" (Bayerischer Rundfunk, Sendezeit zwei Stunden)
Publikationen zum Thema Musikinstrumente in Tirol (Auswahl)
Hildegard Herrmann-Schneider:
- Die Lauten- und Geigenmacher vom Außerfern - Meister der Geigenbaukunst in Europa, in: Künstler, Händler, Handwerker. Tiroler Schwaben in Europa. Tiroler Landesausstellung 1989 [Katalog], Innsbruck 1989, S. 358-399
- Geigenbau in Absam und Umgebung. Ausstellung im Gemeindemuseum Absam 8.6.1990-1.7.1990. Konzept und Beschreibung der Exponate, Innsbruck 1990 (als Manuskript vervielfältigt, Exemplar in der Bibliothek des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum, Signatur FB 56286 )
- "Mit lieblichen Stimmen sich lustig hören lassen": Vom Musizieren der Bergleute in Tirol, in: Silber, Erz und weißes Gold. Bergbau in Tirol. Tiroler Landesausstellung 1990 [Katalog], Innsbruck 1990, S. 402-431
- Die erste Auffindung einer Viola des Reuttener Geigenbauers Anton Hauser (1793), in: Tiroler Heimatblätter 69 (1994), S. 3-5
- Das besondere Museum - Das "Gemeindemuseum Absam", in: Tiroler Heimatblätter 70 (1995), S. 66-68
- Johann Hueber (1758-1821) - ein Außerferner Geigenmacher in München, in: Musik in Bayern Heft 51 (1995), S. 35-45
- Die Zithern der Sammlung Walther Schwienbacher im Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde, Dietenheim 2000
- Spätmittelalterliche Maultrommelfunde in Nordtirol, in: Volksmusik - Wandel und Deutung. Festschrift Walter Deutsch zum 75. Geburtstag (Schriften zur Volksmusik, Bd. 19), hrsg. v. Gerlinde Haid [u.a.], Wien [u.a.] 2000, S. 283-293
- Die Zithersammlung Walther Schwienbacher im Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde, in: Sänger- und Musikantenzeitung 44 (2001), S. 403-405
- Josef Wegers "Türkische Musik", in: Bürgermusikkapelle Brixen 1801-2001. Festschrift, Brixen 2001, S. 11-13