Musikland Tirol

Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum & Tiroler Landeskonservatorium
Konzertsaal des Tiroler Landeskonservatorium

Samstag, 16. Dezember
13 Uhr öffentliche Generalprobe, 16 Uhr Konzert (1. Aufführung)
(20 Uhr: 2. Aufführung, geschlossene Veranstaltung für die Schoellerbank)

Sonntag, 17. Dezember
16 Uhr Konzert (3. Aufführung)
20 Uhr Konzert (4. Aufführung)

Anbetung der Hirten, Detail aus dem Fresko von Josef Degenhart (1746 Telfs – nach 1787) in der Kapelle Obere Gasse, Leutasch; Foto: Stefan Gerg

Tiroler Weihnachtskonzert 2006 Idee, Konzept und Gestaltung: Manfred Schneider
Durchführung in Zusammenarbeit mit RISM
(Répertoire International des Sources Musicales / Internationales Quellenlexikon der Musik) Landesleitung Westösterreich & Referat Südtirol (Hildegard Herrmann-Schneider)

Josef Abentung (1779 -1860) (Bearbeiter)
Vom Himmel war gesendet der Engel Gabriel
Aria auf den Advent, G-Dur, für 4 Singstimmen und Orchester, um 1810
Aus dem Musikalienbestand der Pfarrkirche Götzens,
jetzt in der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum

Alois Bauer (1794 -1872)
Pastoralmesse, C-Dur, für 4 Singstimmen und Orchester, op. 27, um 1830
Aus der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum
Kyrie Gloria

Anonymus
Es kam die gnadenvolle Nacht
Weihnachtslied, F-Dur, für 3 Singstimmen und Orchester, um 1810
Aus dem Musikalienbestand der Pfarrkirche Virgen/Osttirol,
jetzt in der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum

Alois Bauer
Pastoralmesse: Credo


Johann Rangger (1812-1861)
Auf ihr Hirten in dem Feld
Aria pastorella, G-Dur, für Sopran und Orchester, um 1840
Aus dem Musikalienbestand der Pfarrkirche Völs,
jetzt in der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum

Josef Abentung
Ei Brüder was seh" ich dort schimmern
Ihr Hirten im Tale: Duetto für Tenor, Bass, Bläser und Orgel, F-Dur, um 1800
Aus dem Musikalienbestand der Pfarrkirche Götzens,
jetzt in der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum

Alois Bauer
Pastoralmesse: Sanctus Benedictus


Wilhelm Lechleitner CRSA (1779-1827)
Hirten erwachet und kommet herbei
Weihnachtslied, C-Dur, für 3 Singstimmen und Orchester, um 1820
Aus dem Musikarchiv des Augustiner-Chorherrenstifts Neustift/Südtirol

Wilhelm Lechleitner CRSA
Partita, C-Dur, für Orchester, 1821
Tempo di Marcia Menuetto
Aus dem Musikarchiv des Augustiner-Chorherrenstifts Neustift/Südtirol

Anonymus
Ihr Hirten erwacht vom Schlummer habt Acht
Weihnachtslied, G-Dur,
für 4 Singstimmen, 3 Geigen, 2 Klarinetten, Gitarre und Bass, um 1830
Aus Hochfilzen, als Bearbeitung überliefert in:
Franz Friedrich Kohl, Echte Tiroler-Lieder, Band 2, Leipzig-Zürich 1915, Nr. 43

Wilhelm Lechleitner CRSA
Partita: Adagietto Rondetto.
Allegro

Alois Bauer
Pastoralmesse: Agnus Dei


Anonymus
Es wird schon glei dumpa
Christkindl-Wiegenlied der Sternsinger in Hopfgarten/Brixental, A-Dur,
für 4 Singstimmen, 2 Geigen, Flöte, 2 Klarinetten, Gitarre und Bass, um 1900
Überliefert im Satz von Josef Reiter,
in: Franz Friedrich Kohl, Echte Tiroler-Lieder, Band 1, Leipzig-Zürich 1913, Nr. 13

Josef Abentung (Bearbeiter)
Drei Könige kommen von fernesten Morgen
Aria auf den Königen-Tag, D-Dur, für 3 Singstimmen und Orchester, um 1810
Aus dem Musikalienbestand der Pfarrkirche Götzens,
jetzt in der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum

Anton Ignaz Posch (1790-1842)
Ihr Hirten saget wo denn her
Offertorium zu Dreikönig, C-Dur, für 4 Singstimmen und Orchester, 1827
Aria (König & Hirten): Ihr Hirten Rezitativ (Josef, König & Maria):
Ihr guten Fremdlinge Chor: O du der alle Welt regieret
Überliefert im Musikarchiv der Pfarrkirche Absam-St. Michael

Ausführende
Maria Erlacher, Sopran
Martha Senn, Alt
Johannes Puchleitner, Tenor
Ralf Ernst, Bass
Kammerchor und Kammerorchester des Ferdinandeums Konzertmeister: László Paulik
Dirigent: Josef Wetzinger

Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum & Institut für Tiroler Musikforschung Innsbruck 2006
Alle Rechte vorbehalten

Das Tiroler Weihnachtskonzert ist das klingende Weihnachtsgeschenk des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum für alle Musikfreunde. Wie bereits alljährlich seit 1988 werden jedes Mal neue Entdeckungen aus Tirols großartiger Musikgeschichte vorgestellt. Im Mittelpunkt steht dabei seit 1994 eine festliche Weihnachtsmesse, in die komponierte Szenen der Weihnachtsgeschichte eingeflochten sind, so die Ver- kündigung an Maria, der Besuch der Hirten bei der Krippe, das Kindelwiegen oder der prunkvolle Auftritt der heiligen drei Könige.

Das Tiroler Weihnachtskonzert ist in seiner programmatischen Konzeption völlig einzigartig und auch international ohne Vergleichsbeispiel. In seiner stimmungsvollen und berührenden Gestaltung hat es zahlreiche Freunde im In- und Ausland gewonnen. Alle bisherigen Konzerte (1988-1993 als Tiroler Weihnachtssingen) wurden auf 18 CDs dokumentiert und bringen somit die klingende Weihnachts- botschaft über die Veranstaltungen hinaus zu vielen Menschen.

Für das Tiroler Weihnachtskonzert 2006 wurden vorweg Stücke ausgewählt, die Tiroler Chorregenten zu Beginn des 19. Jahrhunderts komponierten und in ihrer Musik einen einfühlsamen volksnahen Ton trafen, der nicht nur damals besonders gefiel, sondern die Zuhörer heute erneut ergreift.

Josef Abentung (1779-1860) wurde in Götzens bei Innsbruck geboren, wo er schließlich sein langes Leben hindurch in verschiedenen Funktionen musikalisch tätig war. Abentung ist der typische Tiroler Landchorregent, der auch als Lehrer der Dorfschule und Mesner wirken musste und für alle musikalischen Belange seiner Gemeinde zuständig war. Er organisierte die Blasmusikapelle ebenso wie die Pfarrmusik, schuf Kompositionen für alle erdenklichen Anlässe und sorgte für musikalischen Nachwuchs im Orgelspiel. Sein umfangreicher musikalischer Nachlass befindet sich im Ferdinandeum.

Wie Abentung war auch Johann Rangger (1812-1861) Dorfschullehrer und bekleidete als solcher das Amt des Organisten und Chorleiters an der Pfarrkirche in Zirl. Bis um 1840 war er in seinem Geburtsort Birgitz als Lehrer und Organist tätig; dies ist auf einigen Handschriften in der Musiksammlung des Ferdinandeums vermerkt. Rangger komponierte eine Reihe von Werken, zumeist im schlichten Volkston, so dass sie weite Verbreitung fanden. Viele von ihnen haben sich in Abschriften des Völser Organisten Johann Zimmermann im Tiroler Volksliedarchiv erhalten.

Alois Bauer stammt aus Reutte, wo er am 23. Juli 1794 als Sohn des Bäckermeisters Franz Bauer und dessen Gattin Elisabeth geb. Pfaundler zur Welt kam. Er verstarb 78-jährig im Jahr 1872 in Klagenfurt. An der dortigen Pfarre St. Egid hatte er über viele Jahre als Chorregent gewirkt. Auch über ihn wissen wir bisher nur wenig. Jedenfalls komponierte er eine Vielzahl von Werken, vor allem für den Gottesdienst, sie waren weitum sehr beliebt. Etliche davon wurden in Augsburg bei Anton Böhm gedruckt, so auch seine stimmungsvolle Weihnachtsmesse Opus 27. Heute sind Stücke von ihm nachgewiesen zum Beispiel in den Musikalienbeständen des Dominikanerinnenklosters Lienz, der Pfarrkirche Vils, des Stiftes Stams oder aus unterschiedlicher Provenienz - in der Musiksammlung des Ferdinandeums.

Wilhelm Lechleitner (1779-1827) wurde in Stanzach im Lechtal geboren. Als Achtzehnjähriger trat er in das Augustiner-Chorherrenstift Neustift bei Brixen ein. 1807 zum Stiftschorregenten bestellt, musste er noch im selben Jahr aufgrund der Säkularisierung seine Pensionierung hinnehmen, wurde u.a. 1808 Musikpräfekt am Cassianeum in Brixen und 1811 Gymnasialprofessor in Innsbruck. 1816 konnte er in das restaurierte Kloster zurückkehren. Lechleitner war ein überaus emsiger und erfolgreicher Komponist, seine Werke gehörten im ganzen Alpenraum zum Repertoire der Pfarrchöre, obwohl keine seiner meist originellen Schöpfungen gedruckt wurde.

Ignaz Anton Posch, geboren 1790 zu Absam, bekleidete von 1818 bis 1842 das angesehene Amt des Stifts- und Pfarrorganisten von Innichen. Zudem machte er sich um das weltliche Musikleben des Marktfleckens im Südtiroler Hochpustertal verdient. Von der Gründung des Musik-Vereines Innichen im Jahr 1834 an leitete er dessen Geschicke als Vereinsvorstand und Dirigent. Posch verblieb bis zu seinem Lebensende am 21. Juli 1842 in Innichen.

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